Die Display-Befüller bringen es auf den Schirm

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Artikel: Die Display-Befüller bringen es auf den Schirm

03/2020 – Von der Lounge über die Werke bis an die Türen: Smarte Bildschirme und eine modulare Plattform zeigen ausgewählte Informationen an jedem gewünschten Ort an.

Was sich hinter der Bezeichnung DB Digital Signage verbirgt, fasst Michael Dressler, bei DB Systel für DB Digital Signage zuständig, in einem Satz zusammen: „Es geht darum, die richtige Information in der richtigen Situation am richtigen Ort auf Displays zur Verfügung zu stellen.“ Das Team von Digital Signage hat entsprechende Lösungen für höchst unterschiedliche Anwendungsszenarien ausgearbeitet. „Wir stellen für die DB Lounges an den Bahnhöfen das Anzeigesystem für die Großbildschirme zur Verfügung“, sagt Michael Dressler.

"Wir können Inhalte viel effektiver kommunizieren als durch klassische Aushänge."

Carsten Müller, DB Fernverkehr AG

Reisende, die dort auf ihren Zug warten, können auf den installierten Monitoren nicht nur Informationen zu den nächsten Ankünften und Abfahrten sehen. „Die Kernfunktion ist zwar die Anzeige der Abfahrttafel“, sagt Carsten Müller, der bei DB Fernverkehr für die Lounges zuständig ist. „Daneben speisen wir aber auch Nachrichten ein oder nutzen das System, um unsere eigenen Botschaften zu platzieren.“ Das können zum Beispiel Hinweise auf den Komfort-Check-in sein, aber auch Bewegtbilder vom gastronomischen Angebot in den Zügen.
Zudem besteht die Möglichkeit, lokale Inhalte anzuzeigen, beispielsweise wenn eine Lounge geänderte Öffnungszeiten hat oder es im Bahnhof Baumaßnahmen gibt. „Wir können Inhalte viel effektiver kommunizieren als durch klassische Aushänge“, sagt Carsten Müller.

Steuerung der Inhalte nach Bedarf

Die Kombination aus Live-Inhalten in Echtzeit, wie zum Beispiel der Darstellung der Abfahrttafel und aktueller Informationen mit ausgewählten Inhalten, die nicht zeitkritisch sind, erfordert im Hintergrund ein ausgefeiltes Content Management System (CMS). Mit diesem werden die darzustellenden Informationen zentral und webbasiert erstellt, gemanagt und auf dezentral vernetzte Monitore mit ganz unterschiedlichen Darstellungsmöglichkeiten verteilt. Kunden, die diesen Service gebucht haben, können je nach Information entscheiden, ob diese automatisiert und zeitgesteuert oder direkt manuell veröffentlicht werden soll. „Das CMS bedient sich aus einem Medien- und Content-Pool und kann die Inhalte ganz nach Bedarf abspielen – bis hinunter auf ein einzelnes ausgewähltes Display“, sagt Michael Dressler.

Displays in Lounges
Displays in Lounges bieten eine Kombination aus Live-Inhalten in Echtzeit, wie zum Beispiel der Darstellung der Abfahrttafel und aktueller Informationen mit ausgewählten Inhalten, die nicht zeitkritisch sind


Von den Steuerungsmöglichkeiten der Inhalte profitiert auch DB Immobilien. Dort wird Digital Signage sowohl für Informationen auf Großmonitoren in Gebäuden als auch für digitale DoorDisplays genutzt, die mit dem Konferenzraumbuchungssystem (KRBS) verbunden sind. Das Buchungstool bietet die Möglichkeit, deutschlandweit Konferenz- und Büroräume zu buchen. „Mit dem Konferenzraumbuchungssystem hängen wir sehr eng an dem Bürokonzept der Zukunft der Deutschen Bahn. Es geht darum, wie Büroräume der Zukunft aussehen werden“, erklärt Olaf Teichmann von DB Immobilien. „Gemeinsam mit DB Systel kamen wir auf die Idee, das KRBS mit Digital Signage zu koppeln.“

Einsatz spart Kosten und Ressourcen

Seitdem wird das vielseitig nutzbare CMS auch für die digitale Beschilderung von Konferenzzonen und Räumen eingesetzt. Der Clou hier: Die Informationen über die Raumbelegung werden aber nicht nur auf den Displays der Türen angezeigt, es könnten darüber hinaus auch Übersichten zu den gebuchten Räumlichkeiten auf Großmonitoren angezeigt werden. Ein Beispiel für den Einsatz ist der DB-Neubau Hannover Lister Dreieck, die Ausstattung weiterer Liegenschaften und auch Neubauten ist bereits in Planung.

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Der Einsatz von Displays in Verbindung mit dem CMS und den Displays von Digital Signage spart Kosten und Ressourcen: Da die Räumlichkeiten nicht mehr manuell vor Ort beschriftet werden müssen, wird Personal entlastet. „Wir arbeiten bei den Räumen mit ePaper-Displays. Vor allem weil wir damit eine umständliche Verkabelung vermeiden“, sagt Olaf Teichmann. Die Batterien halten etwa vier Jahre, die benötigten Informationen werden zentral per Funk übertragen. „Wir haben viele Ideen, wie das System auch an anderer Stelle eingesetzt werden könnte. Zum Beispiel als Wegweiser in Gebäuden oder um Fluchtwege anzuzeigen.“

Viele Möglichkeiten mit unterschiedlichen Modellen

Digital Signage spricht alle DB-Konzernbereiche an, die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt. Überall dort, wo Informationen in Echtzeit für Reisende, Besucher, Mitarbeiter und Gäste auf Monitoren verteilt und kommuniziert werden sollen, können die Lösungen eingesetzt werden. So lassen sich passgenaue Informationen in Werken, Foyers, Videoräumen, Gebäuden, Bahnstätten und an vielen anderen Orten digital, audio-visuell und interaktiv verbreiten.

"Wir haben auch den externen Markt im Visier."

Michael Dressler, DB Systel GmbH

Je nach Einsatzwunsch gibt es unterschiedliche Pakete. Mit dem Advance-Produkt erhalten Nutzer die volle Leistung. Damit ist es zum Beispiel möglich, selbst komplexe Animationen darzustellen. Nutzer können zudem mit dem Monitor interagieren, um sich Informationen einer Kategorie anzeigen zu lassen. Sucht man zum Beispiel eine Bäckerei im Bahnhof, zeigt das System nicht nur den Namen und Ort an, sondern mit der Wayfinding-Funktion den Weg dorthin. Die Light-Ausführung ist ein vereinfachtes und kostengünstigeres System zur reinen Darstellung einfacher Anwendungen und Informationen. Auch die Hardware gibt es in verschiedenen Ausführungen und Bildschirmvarianten, je nach Bedarf als reiner Monitor oder sogar als interaktives Touchdisplay.

Perfekte Voraussetzung, Digital Signage auch anderweitig einzusetzen. „Wir sind in Gesprächen mit den Koordinatoren der Reisezentren und haben dort bereits ein Testsystem implementiert“, sagt Michael Dressler. „Aber wir schauen nicht nur nach Einsatzmöglichkeiten bei der Deutschen Bahn. Wir haben auch den externen Markt im Visier.“

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