„Ich liebe die Eisenbahn und möchte hier alles verstehen!“

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Artikel: „Ich liebe die Eisenbahn und möchte hier alles verstehen!“

Laura Hinsch ist neugierig und denkt analytisch. Zusammen mit ihrer langjährigen Erfahrung als Datenexpertin ist dies die ideale Kombination für ihre Rolle als Business Engineerin für Big Data und KI-Lösungen bei DB Systel.

Als Business Engineerin hat Laura die Aufgabe, Anforderungen für Projekte zu sammeln und zu übersetzen, was dies für die Praxis bedeutet. Sie arbeitet seit Ende 2022 in einem Beratungsteam der AI Factory. Die AI Factory ist ein einzigartiges Gemeinschaftsprojekt zwischen der Konzernleitung der DB und DB Systel, das aus spannenden Einzelinitiativen zum Thema Künstliche Intelligenz eine vernetzte Landschaft von Daten- und KI-Systemen gestaltet.   

Die Rolle eines Business Engineers kann in der Praxis je nach Unternehmen unterschiedliche Funktionen ausfüllen. Manche Business Engineers sind in laufenden Projekten eingesetzt und betreuen hier ihre Ansprechpartner:innen fortlaufend, wieder andere sind überwiegend Teil eines Verkaufsprozesses. Bei Laura ist es erneut anders, denn in ihrem Beratungsteam ist die Beratung an sich bereits das Produkt, das die Konzernpartner:innen wünschen. Das Kernprodukt ist die „Systemstrategie“. In diesen Projekten geht es darum, die Grundlagen für die Umsetzung zu legen: was muss gemacht werden, was kostet das, wer kann dies umsetzen? In den meisten Fällen dauert ein Beratungsprojekt für eine Systemstrategie zwei bis drei Monate. In manchen Fällen begleiten Laura und ihre Kolleg:innen ein Projekt auch in der Umsetzungsphase weiter. 


Die Aufgaben in der Anforderungsanalyse 

Laura denkt schnell und spricht genau so rasant. Diese schnelle Auffassungsgabe ist in ihrem Job eine große Hilfe: „Mir muss man Dinge nur einmal erklären“, sagt sie. Denn sie muss schnell erfassen können, was die Ansprechpartner:innen erreichen wollen und dies in die praktische Bedeutung übersetzen. Ein anderer wichtiger Aspekt der Arbeit ist die Kommunikation. Ständige Gespräche mit unterschiedlichen Partner:innen und Kolleg:innen gehören hier mit zum Job. Die Fähigkeit, andere Perspektiven einzunehmen und Dinge jederzeit positiv zu betrachten, helfe ihr ebenfalls sehr, sagt Laura. 

„Es gibt hier für jede Art von Begeisterung passende Teams, in denen man sich verwirklichen kann: Es gibt Historiker, die Teams leiten und es gibt Soziologen, die Software entwickeln. Es gibt Mathematikerinnen wie mich, die Anforderungen aufnehmen und ganz viel mit Menschen reden.“

In der Praxis kommen Konzernpartner:innen beispielsweise mit einer fachlichen Idee oder einem bestehenden Proof of Concept zu den Berater:innen der AI Factory und wollen die Vorgehensweise der Umsetzung verstehen: „Was muss ich jetzt aufbauen? Welche Architektur, welche Schnittstellen und welche Anbindung an Bestandssysteme brauche ich? Und was kostet das?“, beschreibt Laura die Herausforderungen, die sie und das Team aus den Anforderungen herausarbeiten und beantworten. Dann entwickelt sie Szenarien, definiert beispielsweise benötigte Funktionen oder sortiert Datenquellen. Aus diesen strukturierten Anforderungen entsteht die Architektur einer möglichen Lösung. Dafür sind die Systemarchitekt:innen des Beratungsteams zuständig. Anschließend ist es wiederum Lauras Aufgabe, diese technischen Konzepte zu erklären und zu vermitteln, wie dieser Vorschlag exakt die ursprünglichen Anforderungen erfüllt.  

Dazu muss sie zu ihren Themen technisch fit sein, programmieren kann und muss sie dagegen nicht. „Ich muss das technische Verständnis haben, Anforderungen einordnen zu können und eine Lösung im Blick zu haben. Ich habe diese Grundidee.“ Dabei ist es als Business Engineer:in sogar hilfreich, nicht von Beginn an in technischen Lösungen zu denken, sondern zunächst einmal offen an die Herausforderungen heranzugehen. Erst möchte sie die Ziele, Prozesse und Geschäftsanforderungen der Ansprechpartner:innen genau verstehen, bevor die Technik ins Spiel kommt.  


Lauras Weg zur Business Engineerin 

Ursprünglich hat Laura Mathematik studiert: „weil ich das reine Denken gerne mag“, sagt sie. Sie ist extrem neugierig und kann sich für fast jedes Fachthema begeistern: „Ich will gerne etwas wissen, ich will etwas verstehen. Dafür ist das analytische Denken hilfreich.“ Bis zu ihrem Wechsel zur DB Systel Ende 2022 hat sie ihre gesamte Laufbahn bei der DB Netz AG rund um Daten gearbeitet. Ursprünglich stieg sie als Referentin für Datenqualität von Infrastrukturstammdaten ein. Ab 2016 hat sie als Programm-Managerin und Teamlead das Big Data Team in der Produktion der DB Netz AG aufgebaut und dieses in Richtung Data Science entwickelt. Sie war zudem eine der ersten Partnerinnen im Geschäftsfeld von „Zero.One.Data“. Das Netzwerk ZERO.ONE.DATA (ZOD) der DB Systel ist die Anlaufstelle für Daten & KI im DB Konzern und besteht heute aus über 400 Datenexpert:innen. 

„Ich habe hier das Gefühl ‚komm, Du passt zu uns‘. Und wenn man sich entwickeln will, dann finden wir da Mittel und Wege. Wir mögen Vielfalt, damit sich Menschen auch entfalten können.“

Der Impuls, zur DB Systel zu wechseln, kam unter anderem von ihrem Mann, der bereits zwei Jahre vor ihr bei der DB Systel einstieg und ihr sagte: „Laura, Du musst hierherkommen!“ Aktuell befinde sie sich immer noch in einer Art Kulturschock, sagt sie: „Es hält das, was ich mir erhofft hatte.“ Schon bei der Begrüßungswoche „Be a part of IT“ war sie begeistert, dass hier ein ganzer Tag nur für die Werte und Kultur der DB Systel reserviert ist. „Das jetzt von innen zu sehen, ist schon ziemlich gut“, findet sie. 

Die Arbeit in einer selbstorganisierten Umgebung erfordert jedoch auch Umgewöhnung, hat Laura festgestellt: „Ich war nie gut darin zu warten, dass mir jemand sagt, was ich tun soll. Aber das ist noch einmal eine andere Nummer! Dies jetzt auch als Team tun zu müssen, ist nicht zu unterschätzen und auch Aufwand.“ Lauras Team organisiert sich überwiegend mit Microsoft Teams über unterschiedliche Kanäle. Ihr ist es jedoch auch wichtig, Kolleg:innen persönlich zu begegnen und Ideen auszutauschen. Deshalb fährt die Wahl-Frankfurterin auf eigenen Wunsch drei- bis viermal pro Woche in den Tower ins Büro: „Ich kann das so machen, wie es für mich gut ist.“  

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